Psychotherapie

Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie ist eine besondere Form einer kontrollierten menschlichen Beziehung, in der der Therapeut die jeweils spezifischen Bedingungen bereitstellt, um für einen oder mehrere Patienten Veränderungen in Richtung einer Verminderung / Heilung von seelischem / körperlichem Leiden zu ermöglichen. Auch eine gleichzeitige persönliche Weiterentwicklung kann mit Psychotherapie verbunden bzw. ihr ausdrückliches Ziel sein. Durch die jeweils besondere Beziehungsgestaltung und die ausgewählten Anregungen des Psychotherapeuten, die „Methoden“ genannt werden, steigert der Patient die Fähigkeit, besser mit sich und seinen Problemen umgehen zu können, um ein Mehr an geistigem / seelischem und körperlichem Wohlbefinden zu erreichen. Gleichzeitig erfährt er auf unterschiedlichen Ebenen die verursachenden Zusammenhänge für sein Leiden.

 

Was ist tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie?

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist ein von der Psychoanalyse abgeleitetes Verfahren, welches aber im Unterschied zur psychoanalytischen Therapie mit stärkerer zeitlicher Begrenzung, niederfrequent (i.d.R. eine Wochenstunde) und immer im Sitzen durchgeführt wird.

Tiefenpsychologie ist die zusammenfassende Bezeichnung für psychologische und psychotherapeutische Ansätze, die unbewussten (im Volksmund auch unterbewussten) seelischen Vorgängen einen zentralen Stellenwert für die Erklärung menschlichen Verhaltens und Erlebens beimessen. Bekannte tiefenpsychologische Schulrichtungen sind die auf Sigmund Freud zurückgehende Psychoanalyse, die Analytische Psychologie seines Schülers C. G. Jung sowie die von A. Adler entwickelte Individualpsychologie.

Die zentrale Vorstellung der Tiefenpsychologie ist, dass „unter der Oberfläche“ des Bewusstseins in den Tiefenschichten der Psyche weitere, unbewusste Prozesse ablaufen und eine erhebliche Wirkung auf das bewusste Seelenleben entfalten. Diese Vorstellung hat bereits Vorläufer, z.B. in der Philosophie (Schopenhauer, Nietzsche) oder in der Literatur der Romantik. Freud war aber der erste, der diese Annahme mit wissenschaftlichen Methoden untersuchte und aus seinen Entdeckungen weit reichende Schlüsse für die Funktionsweise des menschlichen Seelenlebens zog (Entwicklung der Psychoanalyse als Therapiemethode).

 

Bei welchen Erkrankungen ist eine Psychotherapie sinnvoll?

Psychotherapie ist außer bei der Bewältigung von akuten Krisen und Problemen sinnvoll bei folgenden Erkrankungen:

  • Depressionen
  • Trauerreaktionen
  • Anpassungsstörungen
  • Ängsten
  • Psychosomatischen Störungen
  • Zwängen
  • Sexuellen Störungen
  • Suchtverhalten